Abgebrochenes Studium im Lebenslauf: Muster, Beispiele & Tipps

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Abgebrochenes Studium im Lebenslauf: Muster, Beispiele & Tipps

Die wenigsten Schulabgänger wissen mit letzter Gewissheit, was sie nach der Schule machen möchten. Viele wählen ein Studienfach oder eine Ausbildung auf Basis begrenzter Informationen aus. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sich nicht jeder eingeschlagene Weg als der richtige herausstellt. Die Folge ist häufig ein Studienabbruch. Das kann bei Bewerbungen zum Problem werden. Bewerber stehen dann vor der schwierigen Frage, ob sie das abgebrochene Studium im Lebenslauf angeben oder es weglassen sollten. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Inhaltsübersicht:

Sollte ein abgebrochenes Studium im Lebenslauf angegeben werden?

Alles, was du bisher erlebt hast, gehört in den Lebenslauf – oder nicht? Diese Annahme ist zwar weit verbreitet, aber falsch. Ein Lebenslauf sollte immer zielgerichtet verfasst werden. Ebenso wie das Anschreiben sollte er maßgeschneidert für einen bestimmten Arbeitgeber sein – und idealerweise nur Angaben enthalten, die unmittelbar von Interesse für diesen sind. Im Lebenslauf ein abgebrochenes Studium zu erwähnen ist deshalb nicht zwingend, so, wie auch nicht zwingend jeder (Neben-)Job erwähnt werden muss. Vielmehr hängt es von den Umständen in deinem konkreten Fall ab, wie du am besten vorgehst.

Es spielt eine Rolle, wie lange du studiert hast, wie lange das abgebrochene Studium zurückliegt und was du seither gemacht hast. Auch, ob das Studium inhaltlich etwas mit deinem jetzigen Job zu tun hat, sollte in deine Entscheidung einfließen. Außerdem solltest du wissen, welche Argumente es jeweils für beziehungsweise gegen die Angabe eines abgebrochenen Studiums im Lebenslauf gibt.

Lebenslauf: Abgebrochenes Studium angeben

Bist du noch jung und wenig berufserfahren? Das abgebrochene Studium ist dann wahrscheinlich noch nicht allzu lange her – umso stärker fällt es auf, wenn du das Studium einfach weglässt. Der Personaler nimmt dann vermutlich an, dass du im betreffenden Zeitraum arbeitslos warst. Das ist nicht unbedingt besser als ein abgebrochenes Studium. Im Gegenteil: Du hast während des Studiums etwas getan, nämlich studiert. Dass es nicht das Richtige für dich war, ist keine Schande. Außerdem ist es allemal besser, ein unpassendes Studium vorzeitig zu beenden, als es auf Teufel komm raus durchzuziehen – nur, um nach einigen Jahren im Beruf doch die Reißleine zu ziehen und von vorn zu beginnen.

Nicht jeder Personalverantwortliche, der in deinem Lebenslauf ein abgebrochenes Studium entdeckt, sieht das tatsächlich als Problem an. Vor allem dann nicht, wenn du seither ein anderes Studium oder eine Ausbildung erfolgreich beendet hast oder du ganz ohne formelle Ausbildung im Beruf Fuß gefasst hast.

Ob du den Studienabbruch im Lebenslauf angeben solltest, hängt auch davon ab, wie lange du studiert hast. Wenn du sechs Semester an der Uni eingeschrieben warst, klafft in deinem Lebenslauf eine Lücke von drei Jahren. Das fällt auf. Ein kurzes Studium von einem oder zwei Semestern ist hingegen weniger problematisch, vor allem, wenn seither viel Zeit vergangen ist.

Es kann auch dann sinnvoll sein, ein Studium ohne Abschluss zu nennen, wenn es inhaltlich eng mit dem nun angestrebten Job verknüpft ist und du auch ansonsten nicht viele formelle Qualifikationen aufweisen kannst. Gewisse Vorkenntnisse bringst du dadurch schließlich mit.

Bereite dich darauf vor, im Bewerbungsgespräch die Gründe für deinen Studienabbruch zu erläutern. Je besser du diesen Umstand erklären kannst, desto weniger problematisch ist er aus Sicht des möglichen Arbeitgebers.

Lebenslauf: Abgebrochenes Studium weglassen

Dass ein Studium nicht den Erwartungen von Studierenden entspricht, kommt häufig vor. Dafür haben auch Personaler Verständnis. Trotzdem: Ein Pluspunkt ist ein Studienabbruch natürlich nicht. Wenn es keine guten Gründe gibt, ihn im Lebenslauf anzugeben, solltest du deshalb überlegen, die Angabe wegzulassen.

Entscheidend ist dabei die Frage, welche Lücke entstehen würde, wenn du im Lebenslauf das abgebrochene Studium weglässt. Fehlt dir ein halbes Jahr in einem Zeitraum, der sieben Jahre zurückliegt? Dann kannst du auf die Nennung deines Studiums getrost verzichten. Wahrscheinlich fällt dem Personaler nicht einmal auf, dass es eine Lücke gibt – und wenn doch, interessiert es ihn wahrscheinlich nicht. Eine jahrelange Lücke ist hingegen weniger empfehlenswert.

Eher weglassen solltest du auch ein Studium, das nichts mit deiner jetzigen Richtung zu tun hat. Das gilt vor allem dann, wenn du im betreffenden Zeitraum noch etwas anderes gemacht hast. Vielleicht hattest du einen Nebenjob oder kannst ein Praktikum aus der Zeit deiner Semesterferien angeben. Solche Einträge im Lebenslauf können die Lücke kaschieren, die ohne die Angabe deines Studiums entstünde.

Sonderfall: Was ist mit mehreren abgebrochenen Studien?

Du hast nicht einmal, sondern gleich mehrfach angefangen, zu studieren, ohne einen Abschluss zu machen? Auch das kommt vor, ist jedoch noch heikler als ein einziges abgebrochenes Studium. Du wirst womöglich als jemand abgestempelt, der entweder unbedacht an Dinge herangeht oder der nicht das nötige Durchhaltevermögen hat.

Im Umgang mit einem solchen Sachverhalt kommt es auf deine weitere Qualifikation an. Hast du ein drittes Studium – oder eine Ausbildung – erfolgreich beendet? Dann sind zwei abgebrochene Studien weniger kritisch. Wenn du seither auch kein anderes Studium oder eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hast, solltest du versuchen, wenigstens einen Studiengang wegzulassen – wiederrum vorausgesetzt, dass keine größere Lücke dadurch entsteht.

So kannst du ein abgebrochenes Studium im Lebenslauf angeben

Ein abgebrochenes Studium kannst du unter dem Punkt „Ausbildung“ angeben. Dafür nennst du wie üblich den Zeitraum, deinen Studiengang und die Hochschule. Mögliche Schwerpunkte kannst du ebenfalls angeben. Das ist sinnvoll, wenn das Studium eng mit deiner jetzigen Tätigkeit verknüpft ist und sich daraus Kompetenzen ergeben, die für den angestrebten Job wichtig sind.

Du kannst zusätzlich erwähnen, dass du das Studium ohne Abschluss beendet hast. Das solltest du nur tun, wenn diese Tatsache nicht ohnehin durch den kurzen Zeitraum deines Studiums offensichtlich ist. So beugst du Missverständnissen vor.

Muster: Beispiele für die Angabe eines Studienabbruchs im Lebenslauf

Wie kannst du im Lebenslauf ein abgebrochenes Studium angeben? Diese Beispiele zeigen dir, wie du den Studienabbruch formulieren könntest.

Beispiel 1

09/2011 – 04/2012: Studium der Politikwissenschaft, Universität Musterstadt

Beispiel 2

09/2011 – 04/2012: Studium der Politikwissenschaft, Universität Musterstadt (ohne Abschluss)

Beispiel 3

09/2011 – 04/2013: Studium der Politikwissenschaft, Universität Musterstadt (ohne Abschluss)

Schwerpunkt: Internationale Beziehungen